TUSEM Essen - SC Magdeburg 35:30 (14:11)

Auch wenn man eine Woche zuvor mit dem Sieg in Melsungen die Punkte vier und fünf eingefahren hatte, schwebte über der Sporthalle Am Hallo am 29. Dezember 2007 zum letzten Spiel vor der EM-Pause das Abstiegsgespenst. Mit dem SC Magdeburg lockte ein klangvoller Name, doch auch in Sachsen-Anhalt hatte man schon glanzvollere Tage erlebt und dümpelte im Tabellenmittelfeld vor sich hin. Vielleicht waren die Magdeburger Gladiatoren aus dem Grund ja ein willkommener Gegner für den Außenseiter, um für eine Überraschung zu sorgen.
In den ersten Minuten sah es sehr gut für die Gäste aus: nach fünf Minuten - beide Teams hatten nervös begonnen - brachte Bartosz Jurecki sein Team mit 3:1 in Führung. Doch nach einem Doppelschlag von Evars Klesniks glich Essen schnell wieder aus und konnte sogar in der 8. Minute per Siebenmeter vom bestechenden Mark Schmetz (Siebenmeterquote: 5 von 5) erstmals in Führung gehen. Die erste Halbzeit war selten hochklassig, Magdeburg zeigte zu oft schwache Angriffe, Essen fiel immer wieder durch unnötige Fehlpässe auf, doch kämpferisch waren die Hausherren einfach überlegen. Trotzdem konnte sich lange Zeit keines der beiden Teams absetzen. Erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts konnte sich Essen ein etwas glückliches Polster von drei Toren erarbeiten - was aber auch daran lag, dass in den letzten sechs Minuten die drei Magdeburger Christian Sprenger, Christoph Teuerkauf und Damien Kabengele am starken Essener Torwart Gerrie Eylers bei Siebenmetern scheiterten. Schlussendlich stand es 14:11 nach dreißig Minuten, spätestens jetzt keimte berechtige Hoffnungen am ausverkauften Hallo auf.
War die erste Halbzeit noch halbwegs ausgeglichen, war Essen die kontrollierende Mannschaft im zweiten Abschnitt. Die begeisterte Masse peitschte ihr rot-weisses Team nach vorne, Essen danke es den Zuschauern, indem sie Magdeburg keine Chance mehr gaben, in die Partie zurückzukehren. Letztlich führte Essen phasenweise mit sieben Toren, unter dem Strich konnten die Sachsen-Anhaltiner letztlich das Ergebnis mit 35:30 in der Schlussphase noch erträglich gestalten. Durch den parallelen Sieg von Lübbecke gegen Nordhorn bleiben die Essener zwar Letzter in der Bundesliga, können aber nun optimistisch in die Spiele nach der EM-Pause blicken.