Damen-Finale: Deutschland - Niederlande 4:2 (2:1)

"Hallenhockey ist wenn sechs Spieler einer kleinen harten Kugel bei zu strengen Regel hinterherhetzen und am Ende gewinnt Deutschland" - mit diesem abgewandelten Linecker - Zitat konnte man wohl die Favoritenrolle bei den Herren und Damen bei dieser Europameisterschaft am ehesten beschreiben. Die deutschen Damen schienen dieser Rolle sehr gerecht zu werden - vermöbelte man doch noch im Halbfinale am Vortag die Weißrussinnen zweistellig mit 10:1. Mit den einheimischen Niederländerinnen durfte man aber ein deutlich schwereres Gegner-Kaliber erwarten.
Und so begann die Partie auch mit einer Tor für die "Oranjes": ein Angriff der Holländerinnen konnte nur regelwidrig unterbunden werden, den fälligen Strafstoß verwandelte die Holländerin in der 2. Minute sicher. Deutschland begann extrem defensiv, waren allerdings viel in Ballbesitz, ohne großartig die gegnerische Hälfte zu betreten. Wenn sie das taten, dann waren sie allerdings attraktiv: das 1:1 in der 7. Minute und das 2:1 für Deutschland in der 16. Minute notierte ich mir als die erste und zweite gute Torchance der Favoritinnen. Trotz der eher wenigen Torchancen war die Partie auch in der ersten Halbzeit durchaus attraktiv - ich muss sie persönlich, um das vorweg zu nehmen, als attraktivste Partie des Tages (inkl. aller Herren-Spiele) bezeichnen. Mit dieser Führung gingen die Deutschen in die Pause.
Die zweite Hälfte begann dann mit einem Tor der Deutschen: in der 24. Minute bedeutete ein wunderschöner Konter der Deutschen die 3:1 - Führung. Nicht unerwähnt darf hier übrigens das niederländische Publikum bleiben, was trotz der vielbeschworenen Rivalität der beiden Länder auch diesem Tor absolut fair einen lauten Applaus zollte. Im zweiten Abschnitt hatte nun Deutschland vollends die Kontrolle übernommen - so war es dieses Mal das zweite Tor der Holländerinnen (Strafecke, 32.), die das Prädikat "überraschend" verdiente. Doch die Gäste waren einfach zu stark, das 4:2 in der 37. Minute bedeutete letztlich die endgültige und verdiente Entscheidung zugunsten von Deutschland.