Cologne Falcons - Kiel Baltic Hurricanes 15:31 (3:7, 0:3, 6:14, 6:7)

Nach längerer Abstinenz ging es am 28.7.2007 wieder mit Sport-live.net zum American Football. Die Cologne Falcons, die man nach dem Untergang von Fortuna Köln und der Zerschlagung der NFL Europa wohl nicht nur als Kölns höchstklassiges Footballteam, sondern auch als den höchstklassigen Nutzer des alt-ehrwürdigen Südstadions bezeichnen muss, empfingen in der Gruppe Nord der deutschen Bundesliga GFL die Baltic Hurricanes aus dem hohen Norden Deutschlands.
Die Favoritenrolle hatte man gleich schon im Vorfeld den Gästen zugeschoben - dabei begannen die Falcons durchaus gefällig und konnten den Ball schon im ersten Angriff bis kurz vor die gegnerische Endzone bringen. Doch an der Dreimeterlinie hatten die Kölner - wie so oft an diesem Abend - die teuflische Kombination aus einer kleinen Prise Pech und einer großen Prise Unvermögen, so dass man letztlich zwar in Führung ging, aber nach dem Field Goal durch Sascha Jungblut diese Führung vier Punkte zu gering ausfiel. Kiel war nun das erste Mal in Ballbesitz und beeindruckte mit ein paar sehr ungefährdet scheinenden Spielzügen bis zum Touch-Down mit Extra-Punkt. Damit war dann auch das erste Viertel vorbei, Kiel führte 7:3. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts sah es ganz bitter aus, Kiel konnte erst kurz vor der Endzone gestoppt werden, doch auch hier reichte es dann letztlich nur zum Field Goal. Die Partie war nun etwas zerfahren und blieb ohne weitere Zähler, letztlich führten also die Kieler, die einen deutlich besseren Eindruck machten, zur Pause mit 10:3.
Kaum saßen die Zuschauer wieder bequem auf den Schalensitzen im Kölner Süden, war die Partie auch gleich entschieden. Recht früh erhöhte Kiel nach Touchdown und Extrapunkt auf 17:3, im darauffolgenden first down der Kölner gab es gleich eine Inception, Kiel brauchte nur einen weiteren Spielzug, um einen weiteren Touchdown zu erzielen und damit mit dem 24:3 schon deutliches Land zwischen sich und den Gegner zu legen. Zwar keimte noch einmal eine kleine Hoffnung der Falcons auf, als gegen Ende des dritten Abschnitts der Ball in die Kieler Endzone kam, doch spätestens als Jungblut den Extrapunkt deutlich neben die Stangen setzte, war wohl auch dem letzten rheinischen Optimisten klar, dass es einfach nicht der Tag der Lokalmatadoren war. Direkt zu Beginn gab es dann noch einen weiteren Kieler Touchdown, letztlich war das vierte Quarter relativ hektisch. Einziges Kölner Highlight war ein Touchdown in den letzten Sekunden der Partie, der verzweifelte Conversion-Versuch scheiterte aber.
Auch wenn Köln zu nervös agierte und Kiel so einen verdienten Sieg nach Hause mitnahm, war diese Partie durchaus Werbung für einen für viele Deutsche immer noch exotisch anmutenden Sport. Auch wenn das Spiel im Vergleich zur ehemaligen NFL Europa einen Klassenunterschied darstellte und es viel mehr Fehler auf beiden Seiten wie beim "großen Bruder" zu erleben gab, begeisterte die Partie vor allem durch eine gewisse "Flüssigkeit" - die GFL wird eben nicht andauernd durch Werbepausen und andere Time-Outs unterbrochen. Kölner, die die Centurions vermissen, werden sich also bei den Falcons gut aufgehoben fühlen.