Rot-Weiss Köln - Club an der Alster 2:3 (2:1)

Feldhockey-Damen-Playoffs im Stadion von Rot-Weiß Köln - der Liga-Meister lud am 1. und 2.Juli 2006 Deutschlands vier beste Damenteams ein, um den Deutschen Hockeymeister zu bestimmen. Als erster Stolperstein mussten sich die Müngersdorferinnen gegen den Club an der Alster durchsetzen, um ins Finale am zweiten Tag einzuziehen.
Nachdem die Schiedsrichterinnen endlich bemerkt haben, dass die Kölner Torfrau ein farblich unpassendes Trikot trug und zwei Bälle auf dem Platz waren - die Refs machten an diesem ersten Tag leider durchweg einen unsicheren Eindruck - konnte das Spiel mit gewisser Verspätung beginnen. Vielleicht brachten diese Verzögerungen die Hamburgerinnen etwas aus dem Konzept, auf jeden Fall wurden die schwarzgekleideten Gastgeberinnen vor einer enttäuschenden Kulisse ihrere Favoritenrolle gerecht. Die erste kurze Ecke im Spiel nutzte Anna Geiter zum 1:0, zwei Minuten später traf Kerstin Hoyer bereits nach fuss-verdächtiger Situation zum 2:0. An sich waren die Hamburgerinnen schon nach zehn Minuten zur Heimfahrt verdammt, Köln spielte in den ersten Minuten nach Belieben und schien die Ausnahmestellung in der Regular Season fortsetzn zu können. Doch nach dem 2:0 spielte Köln nicht mehr druckvoll weiter - absolut unverständlich gaben sie den Hamburgerinnen erst mehr Raum im Mittelfeld, standen aber noch sicher in der Defensive. Aber auch diese Sicherheit schwand immer mehr. Nach der ersten Hamburger kurzen Ecke in der 18. Minute kam es zu einer Strafstoßsituation - Anneke Böhmert traf zum Anschlusstreffer und brachte Hamburg wieder ins Spiel. Viel mehr kann man dann aber aus der ersten Halbzeit nicht berichten, beide Teams neutralisierten sich in Folge - oder, um es anders auszudrücken, die Partie plätscherte der Halbzeit entgegen.
Alster startete stark in die zweite Hälfte, erarbeitete sich gleich in der 36. Minute eine Strafecke und glich durch Martina Heinlein aus. Die Partie nahm nun deutlich an Fahrt auf, beide Teams hatten Chancen - wieder war es eine kurze Ecke in der 57. Minute, die Hamburg zur Führung nutzte. Köln versuchte zwar in Folge, Druck auf das Hamburger Tor aufzubauen, aber einen Sturmlauf konnte ich den Gastgeberinnen nicht attestieren.
Egal, in welchem Sport: wer so das Heft aus der Hand gibt und den Gegner zum Mitspielen einlädt, verliert verdient. Hamburg zeigte die gleichmäßigere Leistung und überzeugte mit einer deutlich höheren mannschaftlichen Geschlossenheit und zog deswegen überraschend, aber verdient in das Finale ein.