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Manche nennen es die fünfte Jahreszeit, für manche war es der Klassiker, das Derby, das Spiel der Spiele, Teil 1:
das erste Playoff-Finale. In Makranstädt (Vorort von Leipzig) schienen die Weißenfelser
der zumindest leichte Favorit zu sein - doch gerade darin kann ja auch schnell ein Nachteil bestehen.
Leipzig begann das Spiel aus einer sicheren Defensive und suchte ihr Heil gegen die forecheckenden Gäste in Kontern. Zwar hatten
die Hausherren die ersten schönen Chancen, aber auch die erste Strafzeit. Als sie sich in Unterzahl nur noch mit einem
Stockschlag helfen konnten, gab es den fälligen Penalty in der sechsten Minute. Wallström, für mich heute bester Spieler
bei den Gästen, netzte eiskalt ein. Drei Minuten später war der Ball schon wieder im Tor des guten
Leipziger Tormanns. Nach einer Rangelei ging Andreas Gahlert in der 11. Minuten für zwei Minuten vom Feld. Die Leipziger Hoffnungen
keimten wieder auf, zumal die Überzahl sicher genutzt wurde. Aber unter dem Strich unterliefen den Leipzigern zu viele Fehler und
Weißenfels war einfach eiskalt: 14. Minute, Konter, 1:3. Zwar zappelte der Ball mit der Schlußsirene ein zweites Mal im Tor der
Angereisten - doch war dies offenbar einen Moment zu spät geschehen. So blieb es in einem relativ ausgeglichenen ersten
Drittel, in dem Leipziger Fehler hart bestraft wurden, beim Zwei-Tore-Rückstand.
Der Anschlußtreffer fiel dann allerdings in der 22. Minute. Aber irgendwie wollte den Leipzigern heute
es einfach nicht mehr gelingen: in der 32. Minute erzielte Klötzli bereits das 2:6 - ein Short-Handed-Goal mitten ins Herz der Gastgeber, denn Gahlert
saß zu diesem Zeitpunkt eine weitere Zweiminutenstrafe ab. Leipzig machte nun mehr Druck, wurde in 35. Minute
mit dem 3:6 belohnt, fing sich aber nach einem bitteren Abwehrfehler kurz vor der Pause ein weiteres Tor ein. Das Fazit blieb gleich:
zu viele Fehler auf der einen, eiskalte Chancenauswertung auf der anderen Seite.
Das dritte Drittel begannen die Löwen mit einem neuen Goalie - und einem Tor. Das 4:7 in der 43. Minute sollte das letzte der Gastgeber gewesen sein. Drei
weitere Tore für Weißenfels bis zur 50. Minute bedeuteten die endgültige Entscheidung. Längst waren die Leipziger
auch damit beschäftigt, den Gegner mit Nicklichkeiten wenigstens für das Spiel 2 zu schwächen - aber selbst das wollte nicht gelingen. Über die letzten Spielminuten
hülle ich deswegen besser den Mantel des Schweigens - es handelte sich um Unihockey der hektischen und unattraktiven Sorte.
Dank eines für mich enttäschenden Auftretens der Gastgeber holten sich die Weißenfelser den ersten Sieg in der best-of-three-Serie.
Sollte Leipzig im zweiten Aufeinandertreffen konzentrierter und fehlerärmer agieren, sind sie aber sicherlich nicht chancenlos.
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