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Doppelspieltag in Bremen: zunächst empfing am 21.10.2006 die Damen-Mannschaft des TV Eiche Horn die amtierenden deutschen Meisterinnen aus Leipzig,
später sollten die Herren-Teams der beiden Vereine dann aufeinandertreffen.
Im Spiel der Damen war der Meister natürlich klarer Favorit, Bremen hatte sich aber in den ersten Partien der Damen-Bundesliga klaren
Respekt erarbeitet. Doch nach respektvollem Umgang des Meisters sah es zunächst gar nicht aus: in der fünften Minute sorgte Ulrike Czerny für die ersten
beiden Tore des Spiels, die Partie schien mit zwei schönen Toren klar in eine Richtung zu gehen. Doch anstatt den Druck aufrecht zu erhalten, zogen sich die Gäste zurück, wohl
um in der eigenen, mit neun Feldspielerinnen knapp besetzten Riege, Kräfte zu sparen. Die Bremer Offensivbemühungen reichten zunächst einmal nicht aus, um aus einer gewissen Feldkontrolle
auch Zählbares zu erzielen, so dass es beim 2:0 bis zur ersten Pause blieb.
Im zweiten Durchgang intensivierten die Gastgeberinnen sogar noch die Offensive, während sich die Gäste weiter zurückzogen. Es gab zwar immer
wieder offensive Ausrufezeichen der Eiche-Damen, letztlich reichten diese aber nicht aus, um die sichere Leipziger Defensive ins Wanken zu bringen. Gegen Ende des zweiten Abschnitts
gab es dann sogar sehr gute Bremer Chancen, doch auf der anderen Seite agierten die Leipziger einfach meisterlich-geschickter und erhöhten kurz vor der zweiten Pause durch einen Konter
über Sophie Kühne zum 0:3.
Auch im dritten Abschnitt bot sich an der Berckstraße zunächst das gleiche Bild: Bremen war bemüht, aber offensiv einfach zu harmlos und berechenbar. Auch die mahnende Ansprache des Löwen-Trainers
in einer frühen Auszeit brachte nur sehr kurzfristigen Wind in das Leipziger Offensivspiel. Bremen nistete sich immer mehr in der gegnerischen Hälfte ein und wurde in der 52. durch Tina Hayessen, die nach einer tollen
kämpferischen Einlage von Carola Bohnhorst mustergültig bedient wurde, belohnt. Bremen hatte nun endgültig Lunte gerochen, Leipzig schien sich dem Ernst der Lage nicht bewusst zu sein. Erst als die vielleicht beste Bremerin Saskia Bargmann
drei Minuten vor Schluss nach einem Einschlag vom offensiven Bullypunkt auf 2:3 verkürzte, herrschte so etwas wie Alarm in der Leipziger Bank. Dass Fanny Gatzke allerdings nur wenige Sekunden danach ihre Gegnerin während einer Unterbrechung trat
und dafür mit einer Zweiminutenstrafe noch sehr gnädig von den sicheren niederländischen Schiedsrichtern bestraft wurde - hier hätte man auch nach den neuen Regeln zu einer Matchstrafe 1 greifen können, zeigte, dass das Leipziger
Auftreten nur Kopfschütteln hervorrufen konnte. Letztlich retteten zwar die Löwinnen die Führung über die Zeit, müssen sich aber deutliche Kritik
für ihr Auftreten gefallen lassen und müssen sich letztlich bei ihrer überragenden Torfrau Claudia Mende bedanken. Die Bremerinnen zeigten eine engagierte Leistung und wären fast noch gegen einen Gegner, der an sich deutlich bessere spielerische Mittel hat,
verdient belohnt worden.
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