IBF Falun Ungdom - Rasunda IS 3:6 (2:3, 0:1, 1:2)

Keine Spur von "bester Sendezeit": bereits um 14 Uhr wurde die Partie zwischen Falun und Rasunda in der zweithöchsten schwedischen Spielklasse in der Falu-Kuriren-Arena am 27.10.2007 angepfiffen - somit blieb am zweiten Tag meiner Tour durch Schweden für Sightseeing nur wenig Zeit. Das "wahre Sightseeing" sollte ja allerdings sowieso in den Unihockey-Hallen Schwedens stattfinden.
Auch die Rahmenbedingungen waren im Vergleich zum Vortag eher mau: Balljungen fehlten genauso wie Zuschauer, gerade einmal 30 bis 50 Hartgesottene fanden sich zu Beginn des Spiels in der Falu-Kuriren ein. Doch trotz allem begann die Partie verheissungsvoll: nach einem Konter in der dritten Minute konnte zwar Rasundas Torfrau Yasmin Evylina Ba Al-jeddahwi zweimal parieren, danach brauchte aber Amanda Roddar den Lochball endlich im Netz der Gäste unter. Das Spiel begann recht munter, doch während Falun hier und da einen Torschuss lancieren konnte - so zum Beispiel bei einem Pfostentreffer in der neunten Minute - versackten die meisten Angriffe von Rasunda in der soliden Abwehr von Falun. So war es umso erstaunlicher, dass Rasunda nach einem Konter in der 13. Minute ausgleichen konnte - doch ein Ball, der hinter der Torlinie in den Slot geriet, trudelte nur zirka 40 Sekunden später als Eigentor in das Tor von Rasunda. Die Führung war wiederhergestellt, doch Rasunda drehte den Spieß um: in der 16. und 17. Minute trafen Sofia und Linnea Gunterberg zum Ausgleich bzw. zum ersten Führungstreffer für die Gäste. Gerade das 2:3 war hierbei wunderschön herausgespielt, ein Angriff über drei Stationen konnte letztlich wunderschön abgeschlossen werden. So ging ein munteres erstes Drittel mit einer etwas überraschenden Führung der Gäste zu Ende.
Schon in der 23. Minute hätte Rasunda auf 4:2 erhöhen können, doch dieses mal wurde Falun noch vom Pfosten gerettet. Drei Minuten später lag der Ball aber dann doch der Ball erneut im Tor der Gäste: Clara Grelsson lancierte einen schönen Angriff über die rechte Seite, Ylva Nilsson stocherte den Ball über die Linie - Torfrau Kristina Dahlqvist sah in dieser Situation alles andere als gut aus. Es lief einfach alles gegen die Gastgeberinnen, die nun auch zu oft ungeschickt agierten: zum Beispiel stoß Lina Bergström genau vor den Augen der sicheren Schiedsrichter ihre Gegenspielerin über die Bande - und nahm damit ihrem Team für zwei Minuten die Chance, doch noch einmal heranzukommen. Zwar hatten die Gastgeberinnen auuch noch gegen Ende des Drittels eine Überzahlgelegenheit, konnten aber daraus keinen Profit ziehen. Letztlich konnte aber das zweite Drittel mit den ersten zwanzig Minuten nicht mithalten.
Falun kam mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine und hatte gleich drei gute Chancen, den Anschlusstreffer zu markieren. Gerade in dieser Phase wirkte Therese Unnerstals Tor zum 5:2 für Rasunda wie ein Stich ins Herz, die Partie war entschieden. Auch wenn Emelie Björklund die Gastgeberinnen noch einmal - bezeichnenderweise bei diesem Spielstand durch einen Konter - heranbringen konnte (48.), schien Rasunda sich höchstens selber schlagen zu können. Sehr anfällig war das Team aus Solna für Konter - viel zu anfällig dafür, dass man an sich "nur" eine Führung nach Hause bringen musste. So gab es in der 52. Minute erneut einen Konter für Falun, den Martina Söderberg nur noch mit einem Foul unterbinden konnte. Falun versuchte in der Schlussphase sogar noch, mit sechs Feldspielern zu punkten, doch letztlich war nun das Spiel der Gäste zu gefestigt, so dass keine Gefahr mehr bestand, dass das Spiel gewendet wird. Ganz im Gegenteil konnte Madelene Westerberg sogar noch auf 6:3 erhöhen und somit einen verdienten Sieg beschließen.