Finale Swiss Mobiliar Cup Herren: Unihockey Tigers Langnau - SV Wiler-Ersigen 4:3 SD (1:0, 1:1, 1:2, 1:0)

Am Ende des Tages wartete auch die Partie, die wohl mit Abstand mit der meisten Spannugn erwartet worden war: die beiden besten Teams der Swiss Mobiliar League, die Unihockey Tigers Langnau und der SV Wiler-Ersigen wollten vor den Playoffs den ersten großen Titel der Saison einfahren, die Rahmenbedingungen in der mit 3.222 Zuschauern restlos ausverkauften Sporthalle Wankdorf waren dem Anlass mehr als würdig. Der Pokal, dies war ja bereits sicher, sollte also in den Kanton Bern gehen, dies war allerdings auch eines der wenigen Dinge, die schon vor Anpfiff der schweizer IFF-Referees Roland Servolido / Niklaus Güpfert bereits feststand.
Im ersten Drittel war erwartungsgemäß kein klar besseres Team auszumachen. Die Partie war temporeich, hatte viele Richtungswechsel und durchaus auch schön herausgespielte Torchancen, die allerdings auch aufgrund der guten Torleute Philipp Gerber nd Daniel Streit zunächst nicht von Erfolg gekrönt waren. Den ersten und einzigen Treffer des ersten Drittel markierten die Tigers nach achteinhalb Minuten. Streit konnte einen Schluss von Simon Stucki zwar parieren, beim Rebound schaltete aber Marc Gerber am schnellsten und buchsierte den Nachschuss über die Linie. Bei diesem Ergebnis blieb es, ohne dass die Zuschauer auch nur phasenweise langweiliges Unihockey geboten bekommen hatten.
Zwar war das Match zu Beginn des zweiten Abschnitts nicht mehr ganz so temporeich wie zuvor, hatte aber an Attraktivität dadurch nur sehr mäßig eingebüßt. Langnau schien zunächst am Drücker, doch Simon Bichsel drehte die ersten Minuten des Mitteldrittels auf den Kopf und vollendere eine schöne Einzelleistung zum Ausgleich. Wiler schien durch diesen Treffer nun deutlich selbstbewusster, ein Tor wollte aber nicht fallen. Die große Gelegenheit zur Führung schien der Tiger Olli Oilinki dem Gegner 2:16 Minuten vor der Pause zu schenken, als er nach einem dummen Foul für zwei Minuten (Halten) auf die Strafbank musste. Doch Wilers Ansätze waren hier nicht gut, vielmehr leitete Oilinki nur ewnige Sekunden, nachdem er von der Strafbank gekommen war, einen Konter mit Ales Zalesny ein und schoss diesen kurz vor der Pausensirene noch zur erneuten Führung der Langnauer ab.
Nicht nur nach diesem Wahnsinnstreffer hatte die Partie nun wieder Feuer. In der 45. Minute sorgte der SVWE erneut für den Ausgleich: Matthias Wallgren bediente Joel Krähenbühl am Torraumeck mit einem langen Pass, dieser zog mustergültig direkt ab und ließ Gerber keine Chance. Doch Wiler hatte Zalesny zu oft nicht im Griff, so auch zweieinhalb Minuten später, als der Tscheche schön konterte und sein Team wieder in Führung brachte. Zwar versuchte Wiler-Ersigen in den letzten Minuten massiv auf das gegnerische Tor zu drücken, zunähst hielt die Tiger-Abwehr aber Stand. Erst viereinhalb Minuten vor Schluss fiel wieder der Ausgleich, wieder war es Krähenbühl, der den Ball versenkte - ein besonderes Extralob verdient sich bei diesem Tor allerdings Adrian Zimmermann, der mit einem präzisen Querpass durch drei Verteidiger seinen Mannschaftskameraden traumhaft bediente.
Auch wenn beide Teams nicht ohne Gelegenheit blieben, musste beim Stand von 3:3 nach sechzig Minuten die Verlängerung entscheiden. Wiler erschien mir zunächst überlegen, lief aber dann eine knappe Minute vor Ende des Penalties ausgerechnet in einen Konter. Zwar scheiterte Langnau zuerst, mit einem Pass von der Seite nach einem Streit-Abpraller traf allerdings Zalesny mit einem Querpass in die eigenen Reihen sehr glücklich den gegnerischen Verteidiger, der per Eigentor die Partie entschied.
Letztlich hielt diese Partie also, was sie versproch, und lieferte vor einer tollen Zuschauer-Atmosphäre tollen Unihockey-Sport. IFF-Präsident Thomas Eriksson sprach so nach der Partie auch von einem Event, an dem sich andere Länder orientieren müssen, wenn es darum geht, die Marke Unihockey weiter zu etablieren



  Unihockey Tigers Langnau   SV Wiler-Ersigen
88 Philipp Gerber (TW) 41 Daniel Streit (TW)
7 Martin Wyss (C) 9 Roger Gerber
23 Satu Lehti 12 Simon Bichsel
29 Marc Mühlethaler 17 Olle Thorsell (C)
42 Olli Oilinki 40 Lassi Vänttinen
78 Christoffer Pergelius 50 Patrick Mendelin
33 Jürg Siegenthaler (TW) 32 Pascal Haab (TW)
2 Tobias Blessin 2 Thomas Bieber
4 Stefan Held 6 Mattias Wallgren
8 Michael Hofer 8 Ikka Mäkipää
10 Simon Liechti 10 Dave Wittwer
11 Markus Gehrig 13 Fabio Mutti
14 Marco Burkhalter 18 Adrian Zimmermann
15 Simon Stucki 20 Beat Berger
17 Rolf Lüthy 21 Joel Krähnenbühl
19 Ales Zelesny 22 Reto Balmer
20 Markus Gerber 23 Philipp Fankhauser
22 Markus Aeschbacher 28 Fabian Eggs
37 Christian Suter 81 Michael Zürcher
90 Marc Oliver Gerber 91 Yvan Jungo