Polen - Österreich 3:3 (1:0, 1:3, 1:0)

Nach der Auftaktpartie der Damen ging es mit einem kurzen Einkehrschwung im Hotel zur Sporthalle in Komarom, wo mit einstündiger Verspätung die polnischen Männer auf Österreich trafen und dabei sicherlich eine Favoritenrolle innehatten.
Schon nach wenigen Minuten war klar, dass eine klare Favoritenrolle auf dem Feld dann nicht mehr auszumachen war. Österreich hielt sehr gut gegen die Polen gegen, dabei überschritten beide Teams sehr oft die physischen Grenzen, was aber von den ungarischen Schiedsrichtern toleriert wurde und in den ersten beiden Drittel noch zu wenig Ausfallerscheinungen auf dem Feld führte. Letztlich fiel im ersten Drittel nur ein Treffer - Piotr Kostela schloss einen Konter in der 18. Minute zur polnischen Führung ab.
Nachdem kurz vor der Pause bereits Mathias Rohm auf die Strafbank musste (und dies für das Spiel folgenlos blieb), baten die Schiedsrichter nun Artur Kasparek in der 24. Minute nach einem Stoßen zu einer zweiminütigen Bedenkzeit. Das österreichische Powerplay wusste zwar im Passspiel nicht vollends zu überzeugen, aber das ist dann zweitrangig, wenn man an der Mittellinie einen Siegfried Sendlhofer stehen hat, der den Ball aus dieser weiten Distanz direkt in das polnische Tor verwandelte. Die österreichische Freude hielt aber nur exakt 59 Sekunden, dann schlug der Ball in Tor von Matthias Frank ein - Artur Kasparek entlud hier seinen Frust mit einem Weitschuss. An sich gab Österreich nun Polen durchaus Gelegenheiten, etwas mehr Abstand zwischen die Teams zu legen, vor allem Felix Moosburger handelte sich in der 28. Minute eine dumme Strafe ein, als er an der gegnerischen Hälfte immer wieder an seinem Gegner herumschubste, doch letztlich war es Michael Seiser, der bei einem Konter zwar mehrfach gefoult wurde und die Schiedsrichter dementsprechend bereits eine Strafe anzeigten, aber sich trotzdem durch die gegnerische Abwehr tankte und zum Ausgleich einschoss. Mit diesem Ergebnis von 2:2 (auch wenn der IFF-Spielbericht online fehlerhafterweise etwas anderes sagt) ging es dann in die zweite Pause.
Während die ersten beiden Drittel trotz der unsauberen und viel zu physischen Spielweise noch halbwegs geordnet abliefen, bekamen Spieler und Schiedsrichter für diese Regelauslegung nun im dritten Abschnitt die bittere Quittung: insgesamt 19 Strafminuten hagelte es allein im Schlussabschnitt. Nachdem Amadeusz Wojtak diesen Reigen mit einer Zweiminutenstrafe in der 44. Minute begann, musste Benjamin Gruber für Österreich sogar fünf Minuten auf die Strafbank, nachdem er den gerade zurückgekehrten Wojtak direkt in die Bande geschickt hatte. Doch wer nun die Polen auf der sicheren Gewinnerstraße sah, rieb sich verwundert die Augen: während das Tor von Frank sicher verteidigt wurde, besaß Peter Hofer in der 49. Minute die nötige Unverschämtheit, den Ball am polnischen Torwart vorbei ins Tor zu "bauern". Zwar fiel ein Treffer für die Polen in Überzahl, dieser wurde aber nicht anerkannt wegen hohen Stocks. Selbst eine weitere Zweiminutenstrafe gegen Thomas Simonsen und somit doppelte Überzahl brachte keine Tor - und als kurz vor Ablauf von Grubers Strafe Krystian Malasiewicz für einen groben Stockschlag ebenfalls eine große Zeitstrafe erhielt, war klar, dass die Mannschaft von Lutz Gahlert und Renato Wyss diese missliche Situation schadenfrei überstehen würde. Vielmehr hatten sie nun die große Chance zum Sieg, zumal Kasparek drei Minuten später ebenfalls für fünf Minuten auf die Strafbank musste, nachdem er seinen Gegner mit dem Schläger am Kopf getroffen hatte. Letztlich fehlte hier dann die Cleverness, die lange Überzahl in ein oder zwei Tore umzusetzen, fielmehr verlor Österreich sogar noch in dieser Zeit die Führung, ein Konter in der 58. Minute durch Malasiewicz bedeutete den letztlich leistungsgerechten Ausgleich nach turbulenten sechzig Minuten.



  Polen   Österreich
33 Krzystof Rybacki (TW) 39 Matthias Frank (TW)
35 Wojciech Batkiewicz (TW) 3 Mathias Rohm
5 Jaroslaw Lech 4 Michael Schachner
6 Michal Dzuirdzik 5 David Weisz
7 Lukasz Adamczak 8 Benjamin Gruber (C)
8 Lukasz Clebda 9 Siegfried Sendlhofer
9 Gregorz Diakow 10 Felix Moosburger
12 Piotr Ligas 15 Rafael Kappeler
13 Bartolmiej Augustin 16 Thomas Simonsen
14 Artur Kasperek 17 Michael Seiser
15 Mateusz Antoniak 19 Simon Neugebauer
16 Krystian Malasiewicz 20 Helmut Koloni
17 Piotr Kostela 21 Joe Leurer
18 Amadeusz Wojtak 22 Robert Rauter
19 Bartlomej Kulesza 49 Nikolaus Arnold
22 Krysztof Malasiewicz 77 Daniel Gruber
25 Radoslaw Chlebowski 78 Simon Stadler
33 Krzystof Rybacki 82 Peter Hofer
35 Wojciech Batkiewicz 24 Andreas Sendlhofer (TW)