ASV Köln - TSV Neuwittenbek 7:4 (3:2, 2:1, 2:1)

Home sweet home: nach dem Floorball Festival Cologne erst zum zweiten mal in der Saison beim ASV Köln vorbeischaute, war leider der einen oder anderen Reise in die Floorball-Internationale geschuldet - dafür hatte an diesem 15. Januar 2011 der Spielkalender gleich eine sehr interessante Partie zu bieten: der ASV Köln, der sich in der Tabellenspitze etabliert hatte, traf auf die Nordlichter des TSV Neuwittenbek, die sich ihre Reise aus Schleswig-Holstein nach Nordrhein-Westfalen mit dem einen oder anderen Punkt versüssen wollten.
Süss begann die Partie auf jeden Fall für die Gäste: aus einer undurchsichtigen Situation von Tim Lentfer brachte Dominik Beckers den Ball in der 4. Minuten den Ball irgendwie über die Torlinie und damit Neuwittenbek in Führung - doch Kölns Kapitän Timo Javanainen liess in der 6. Minute mit einem trockenen Abschluss den Ausgleich fallen. Die Partie war zu Beginn recht ausgeglichen, beide Teams versuchten, schöne Spielzüge zu lancieren - doch zunächst hatte Köln hierbei das bessere Händchen: nach genau 13 Minuten stand Matthias Raulff nach einem Javanainen-Schuss da, wo ein Stürmer stehen muss: goldrichtig, der Abstauber war fast nur noch Formsache, Köln ging erstmalig in Führung - und allerdings kurz darauf auch erstmalig in Unterzahl, als Heikki Lotti für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. An sich stand die Kölner Box dabei sehr sicher, in der 15. Minute warf Lentfer den Ball aber genau auf den SChläger von Tibor Hiemcke, der zwar erst etwas nach aussen abgetrieben wurde, sich dann aber in den Slot tankte und ein eher unübliches Überzahltor erzielte. Neuwittenbek kam nun stärker auf, Köln zog sich immer mehr in eine sichere Defensive zurück. Dass es nicht mit diesem Remis in die erste Pause ging, sorgte eine strittige Szene gegen Ende des Drittels: Tuomas Kosola liess Hiemcke über die Bande gehen und leitete damit einen Angriff ein, bei dem Florian Behler die besseren Nerven behielt und somit für den 3:2-Pausenstand sorgte.
Das zweite Drittel verlief nun deutlich physischer, teils ruppiger, mit einem TSV Neuwittenbek, der zwar spielerisch überlegen schien, aber letztlich auch in der Offensive nicht immer effektiv agierte. Effektiv war allerdings zunächst Kapitän Matthias Radbruch, als er nach einem Fehlpass in der 25. Minute zentral kontern konnte. Da der Ball wieder aus dem Tor sprang, gab es danach Diskussionen, die Entscheidung auf Tor war allerdings richtig. Das Remis dauerte allerdings nur eine knappe Minute an, dann war es erneut Javanainen, der einfach zu frei bei seinem Abschluss auf den rechten Pfosten stand. In der 9. Minute erhöhte Köln erstmalig auf einen Abstand von zwei Zählern, Raulffs Treffer wäre schon fast in die Kategorie "Bauerntrick" einzuordnen gewesen, wenn er nach seinem Lauf hinter dem Tor nicht noch seelenruhig hätte in den Slot spazieren dürfen. In der Folge des Drittels hatte das Spielsekretariat nur noch drei Strafzeiten in den Spielbericht einzutragen, was auch dem immer ruppigeren Spiel geschuldet war.
In Unterzahl waren die Kölner dann auch im Schlussdrittel, als Javanainen mit einem Konter das 6:3 erzielte: Neuwittenbek vergeigte einen Freischlag vor dem gegnerischen Tor und Hannes Mützelfeld konnte von der Strafbank aus zugucken, wie sein Kapitän frei auf Nils Jöhnk im gegnerischen Tor zulaufen konnte und den Ball im selbigen versenkte. Zwar drückte Neuwittenbek über weite Strecken des Schlussdrittels und konnte auch durch Moritz Marschke in der 7. Minute auf 6:4 verkürzen, letztlich scheiterten die Gäste aber zu oft am Torgehäuse oder dem eigenen Unvermögen - Köln und vor allem Javanainen waren hingegen absolut effektiv und trafen mit einem klassischen Überzahltreffer in der 9. Minute zum 7:4. Auch im dritten Drittel gab es nur noch Strafzeiten zu vermelden, Lentfer hielt an seinem Geburtstag gerade in den letzten Minuten stark und konnte seine Leistung letztlich auch noch mit einem gehaltenen Penalty in der Schlussminute krönen.


  ASV Köln   TSV Neuwittenbek
1 Tim Lentfer (TW) 15 Nils Jöhnk (TW)
4 Janik Pfeiffer 1 Anton Titarenko (TW)
6 Tuomas Kosola 2 Alexander Haffner
7 Hannes Mützelfeld 5 Harder Kock
9 Matthias Raulff 6 Alexander Scholz
13 Mathis Ringe 7 Ole Jensen
14 Thomas Schloesser 13 Matthias Radbruch
17 Florian Behler 14 Tibor Hiemcke
19 Sergej Simon 17 Moritz Marschke
20 Daniel Mahnken 24 Dominik Beckers
21 Manuela Spröwitz 78 Sascha Kaliebe
23 Heiki Lotti    
33 Marcel Obry    
55 Timo Javanainen