Schweiz - Schweden 1:12 (1:2, 0:6, 0:4) - shootout 0:2

Zum Abschluss des St. Gallen-Wochenendes trafen die Gastgeberinnen auf die Frauenfloorball-Dauerfavoriten aus Schweden. Alles andere als ein schwedischer Sieg hätte natürlich seine Einstufung in die Kategorie "Überraschung" verdient - letztlich handelte es sich aber auch um die Matchansetzung der letztmaligen Damen-WM, so dass man auch den Schweizern alles andere als Chancenlosigkeit zugestehen musste.
Das erste Drittel war wohl das beste des ganzen Turniers: es war munter, beide Torfrauen, Sara Hjorting und Helen Bircher, die sich die Partie mit Sarah Schwendener, konnten sich auszeichnen und auch die Torfolge liess zunächst schweizer Hoffnungen aufkeimen: zwar bedeutete ausgerechnet ein schwedischer Konter, bei dem Josefina Eiremo im Slot kurz auf die links stehende Malin Eriksson ablegte, bedeutete zwar die Führung für Schweden nach acht Minuten, aber nur eine gute Minute später liess Julia Suter mit einem Abstauber nach einem Schuss von Priska von Rickenbach, die Halle geradezu erbeben. Es sollte das einzige Mal an diesem Sonntag sein, dass das Athletik-Zentrum eine bemerkenswerte Stimmung erlebte. Schweden war allerdings leicht überlegen - so war es auch durchaus nicht unverdient, dass Sara Kristoffersson zwei Minuten vor der Pause ihr Team wieder in Führung brachte und damit auch für den ersten Pausenstand sorgte.
Über das, was danach passierte, hüllt das schweizer Lochball-Herz besser den Mantel des Schweigerns: in der 22. und 23. Minute "begrüssten" Emelie Wibron und Emelie Lindström Bircher zum zweiten Drittel - und als diese nach dreissig Minuten gegen Schwendener wechselte, sorgten Lindström und Anna Wijk mit Treffern in der 32. und 36. Minute für eine ähnlich schmerzhafte Begrüssung für die Dietlikoner Schlussfrau. Aber damit war es nicht getan: nachdem Flurina Marti einen Penalty auslöste, erhöhte Victoria Wikström auf 7:1 per Strafschuss (36.), den achten Treffer für Schweden besorgte dann kurz darauf Anna Wijk. Auch im Schlussdrittel, dem ich aus schmerzens- und fahrplantechnischen Gründen nicht mehr beiwohnen wollte, durften die Eidgenössinnen weiter der skandinavischen Spielkraft hinterhergucken - Lindström (41., 56.), Eiremo (43.) und Therese Karlsson (50.) machten das Duzehnt voll - auch wenn diese Partie am Saisonende stattfand und man manchen Akteurinnen geradezu Spielunfreude ansehen konnte, zeigte dieses 1:12 Felix Coray und seinem Team auf brutalste Weise die schweizer Schwächen für die WM auf. Dass das Penaltyschiessen auch noch deutlich in die Binsen ging, war da nur Randnotiz.


  Schweiz   Schweden
82 Helen Bircher (TW) 30 Sara Hjorting (TW)
50 Sarah Schwendener (TW) 1 Hanna Pettersson (TW)
3 Daniela Stettler 4 Therese Karlsson
4 Mirta Limacher 5 Anna Wijk
6 Michelle Wiki 6 Sanna Scheer
7 Sabrina Arpagaus 7 Josefina Eiremo
8 Priska von Rickenbach 8 Linn Lundström
9 Julia Suter 9 Sara Kristoffersson
10 Ramona Gabathuler 10 Martina Löf
12 Tanja Stella 12 Karolina Widar
13 Andrea Hofstetter 14 Jorunn Göransson
14 Mirca Anderegg 17 Kajsa Reingard
18 Natalie Stadelmann 18 Malin Eriksson
20 Nina Bärtschi 19 Emelie Lindström
21 Corin Rüttimann 20 Amanda Larsson
22 Seraina Ulber 22 Victoria Wikström
23 Christine Zimmermann 24 Jenny Gustafsson
24 Flurina Marti 27 Alice Tonneman
25 Katrin Zwinggi 28 Emelie Wibron
27 Simone Berner 29 Cassandra Edberg