Am 31. Oktober ging es von Hyvinkää gen Osten, in das Seenland, also den Teil von Finnland, der wohl am ehesten so ist, wie man sich Finnland vorstellt: Seen und Wälder, in denen glücklich die Vögelein singen, die Menschen noch wach werden, wenn im Wald der Elch pupst. Dort, wo die Luft noch frisch und rein ist und es nur dann nach Iltis riecht, wenn entweder ein Iltis oder ein Floorball-Torhüter vorbeischaut, spielt die deutsche Nationalspielerin Andrea Gerdes in der 1. Division bei Hatsina Mikkeli, was etwa eine dreistündige Reise von Helsinki entfernt ist. Auf dem Programm des Tages standen die "Papas" aus Kujaani, die gute 300 Kilometer Anreise aus dem Norden hinter sich gebracht hatten. Man konnte eine durchaus spannende Partie erwarten, da auch die Gäste mit zwei Siegen und einer Niederlage gut in die Saison gestartet waren.
Mikkeli erwischte einen Auftakt nach Maß. Nach gerade einmal 1:41 Minuten besorgte Carina Calenius, die als Farmteam-Spielerin des NST Lappeenranta eingesetzt wurde, aus zentraler Position das 1:0 für ihre Mannschaft - doch nach dem schwungvollen Beginn der Gastgeberinnen hielt die Freunde nur recht genau fünf Minuten an, als Anni Hakkarainen nach einem schnell ausgeführten Einschlag von Sini Mikkonen den Ausgleich besorgte. Mikkeli wirkte leicht überlegen in einem recht ausgeglichenen Spiel - und so war es auch durchaus verdient, dass die überragende Calenius in der 11. Minute von der linken Angriffsseite für das 2:1 sorgte - das 3:1, was die Stürmerin dann aber in der 16. Minute zum Pausenstand folgen ließ, wirkte vielleicht zunächst etwas zu viel - doch mit starken letzten Minuten im ersten Drittel verdiente sich Hatsina auch diese Führung.
Auch im zweiten Drittel blieb die Partie action- und abwechslungsreich. Es gab zwar auch zahlreiche nicht so gelungene Aktionen - und der Floorball-Ästhet bemängelte sicherlich zurecht zu viele Stockvergehen in diesem Match, doch es war immer etwas geboten, für dass sich der Blick auf das Spielfeld lohnte. Das nächste Tor bot Veera Vaitanen in der 33. Minute, als diese aus kurzer Distanz traf und damit den Abstand zwischen den Teams wieder auf einen Treffer verkürzte - umso wertvoller war so der Treffer von Pia Juhala, die nach einem schönen schrägen Pass von Calenius auf der rechten Seite frei stand und den Ball in den Winkel buchsierte.
Hatsina Mikkeli schien zunächst souverän - daran konnte auch der erneute Anschlusstreffer durch Ann-Mari Hella nichts ändern, die nach einem Konter über die linke Seite in den kurzen Winkel abschloss. Auch wenn die Partie nun einen engen Zwischenstand hatte, wirkten die Gastgeber zu souverän, um den Sieg noch aus der Hand zu geben - und letztlich konnten die Papas nicht mehr ausreichende Mittel gegen Mikkeli mobilisieren. Damit scheiterten die Gäste daran, die offensichtlichen Schwächen wie eine unsichere Schlussfrau Inka Niinimäki auszunutzen und verlor deswegen gegen eine sehr selbstsicher auftretende Mannschaft aus Mikkeli verdient.

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