Bern Capitals - Red Ants Rychenberg 1:5 (1:0, 0:2, 0:3)

Als Abschluss der letzten Schweiz-Wochenendes des Floorball-Jahres 2010 ging es am 27. November 2011 nach Gümligen, wo die Bern Capitals und die Red Ants Rychenberg einen der Cup-Halbfinalisten ausspielten. Aufgrund des nachfolgenden Handball-Europacup-Spiels war die Halle bereits prächtig hergerichtet für eine Partie, in der die Gastgeber realisitisch gesehen nur eine Aussenseiterrolle innehatten.
Diese Rollenverteilung stellte sich schnell auf dem Spielfeld ein: die Gastgeberinnen erwarteten die Red Ants aus einer tief stehenden Abwehr - so hatte nur Miriam Flückiger in den ersten Minuten eine nennenswerte Torchance nach einem Konter. Auf der anderen Seite stand das 2-2-1 der Capitals-Defense sehr solide, Fabienne Aebis Tor wurde mustergültig von ihren Vorderleuten beschützt. Auch in den folgenden Minuten versuchten die Ants mit drei Reihen und konsequentem Pressing, den Gegner zu Fehlern zu zwingen - doch diese Rechnung ging nur in wenigen Situationen auf, in denen dann Aebi auch immer einen sicheren Rückhalt darstellte. Eine andere Fabienne aus den Reihen der Capitals sorgte dann für den Stich ins Herz der Ants: in einem Konter wurde die Spitze von Simone Wyss schön bedient und liess noch schöner Jana Christianova im Tor der Winterthurerinnen keine Abwehrchance. Wären Wyss und Bärtschi in der nächsten Szene nicht bei einem Konter zu weit nach außen abgetragen worden oder eine der folgenden Angriffe erfolgreich gewesen, hätte es sogar eine höhere Führung der Bernerinnen geben können - gerade in den den letzten Minuten des ersten Drittels wäre dies keineswegs vollends überraschend gewesen. In einem Kampfspiel ging es so mit einem Tor Vorsprung für Bern in die Pause.
Rolf Kern stellte zum zweiten Drittel um: nicht nur, dass er im Laufe des Drittels mehrheitlich auf zwei Reihen umstellte, er brachte auch Sandra Dirksen, die nach ihrer Verletzungspause bis dato nur auf der eiskalten Bank Platz genommen hatte - Andrea Auer musste dafür in den sauren Apfel beissen, in Trainingskleidung aufder Bank Platz zu nehmen. Am Spielverlauf hatte dies zunächst keine Änderungen zur Folge: die Red Ants drückten, waren dabei aber immer auch anfällig für Gegenstöße der Gegnerinnen - und hatten in der einen oder anderen Szene sogar das Glück auf ihrer Seite - zum Beispiel scheiterte ein Konter von Bärtschi in der 30. Minute nur am Torgestänge. In der 31. Minute fiel dann aber doch der Ausgleich: Nathalie Stadelmann, die für ihre Treffer in wichtigen Situationen bei den eigenen Leuten berühmt und beim Gegner eher berüchtigt ist, nutzte dabei eine kurze Unaufmerksamkeit der Gastgeberinnen, die nach einem leicht zu langsamen Wechsel noch nicht die optimale Verteidigungsposition eingenommen hatten. Auch wenn in den nächsten Minuten sich die Szenen auf dem Spiel wiederholten, merkte man auch immer mehr, dass die Ants immer mehr Kontrolle über das Spiel hatten und nur noch wenige gegnerische Konter zuließen. So war auch letztlich die 2:1-Führung zur zweiten Pause verdient, zu verdanken war dies vor allem Silvana Nötzli, die nach einem Ballverlust der Capitals schnell schaltete und Andrea Hofstetter bediente, die wenige Meter vor dem Tor auf ihre Chance lauerte.
Inzwischen hatten gleich sechs Spielerinnen der Ants ihre Trainingsjacken angezocken, im dritten Drittel begannen die Ants erneut mit zwei Reihen und schafften es, den Gegner einzuschnüren. Therese Ordell bediente Michaela Kathriner in der 47. Minute, diese schloss den Konter zum 3:1 souverän ab - als dann in der 50. und 51. Minute die weiteren Treffer durch Hofstetter (nach einem bösen Fehlpass von Andrea Streff) und Stadelmann (im Nachschuss nach einem Nötzli-Versuch) trafen, war der Bann entgültig gebrochen. Die Bernerinnen hatten schlussendlch nicht die volle Portion des zu diesem Sieg sicherlich auch hochnotwendigen Glücks, wie in der Schlussphase auch mehrere vergebene Gelegenheiten belegten.


  Bern Capitals   Red Ants Rychenberg
29 Fabienne Aebi (TW) 37 Jana Christianova (TW)
31 Manuela Hess (TW) 72 Linnea Lexe (TW)
7 Regula Halter 5 Sina Casutt (C)
8 Regula Schori (C) 7 Andrea Eberle
10 Simone Wyss 9 Claudia Kunz
14 Nina Bärtschi 10 Natalie Stadelmann
15 Karin Stettler 11 Sandra Dirksen
16 Larissa Locher 12 Margin Scheidegger
17 Dagmar Sura 13 Andrea Hofstetter
19 Fabienne Walther 15 Karin Meienhofer
21 Zuzanna Svrkova 17 Silvana Nötzli
22 Lea Bertolotti 18 Hanna-Kaisa Savolainen
23 Claudia Meier 20 Alexandra Frick
26 Alexandra Moser 23 Daniela Stettler
27 Andrea Streiff 24 Andrea Auer
28 Miriam Flückinger 26 Michaela Kathriener
    33 Therese Ordell
    98 Elzbieta Piotrowska