SSF Dragons Bonn - SG Erlensee/Mainz 11:3 (4:1, 2:1, 5:1)
Es war eine undankbare Rolle, die die Dragons Bonn und die SG Erlensee/Mainz zu erfüllen hatten: Spiel 1 nach einer WM, das ist immer ein Garant für ein gewisses Mass an Enttäuschung in meinen Betrachtungen.
Vorbei mit taktischen Finessen, Athletik, guten Schiedsrichter- und Torhüterleistungen, herein in den trockenen Alltag der 2. Bundesliga Nord/West - bei dem die Gäste den besseren Start erwischten:
nach nur 1:46 Minuten schloss Max Gerlach eine Freischlagvariante über die rechte Angriffsseite ab und brachte seine Mannschaft in Führung. Ein Fingerzeig für die Partie? Keineswegs! Die Partie gehörte der Heimmannschaft, die - ohne zu
brillieren - ganz sicher die Partie drehen konnte. Der Spieler des ersten Drittels war dabei Eugen "Jeff" Friesen, der mit einem lupenreinen Hattrick (6./8./12.) Bonn mit 3:1 in Führung brachte - allerdings dabei weniger Scharfschützenqualitäten
zeigte als ein gutes Auge bei unnötigen Fehlern der Gästemannschaft: erst drückte er denn Ball vorbei an Torhüter Jan Claus Windisch, der den Schuss nicht durch durch den
kurzen Pfosten trudeln liess, sondern auch noch locker danach das trudelnde Spielgerät hätte von der Linie fischen können, dann hatte der Flachschuss aus zehn Metern zur Bonner Führung keineswegs
das Prädikat "unhaltbar", nach dem dritte Tor wird der Trainer der SG sicherlich die Weihnachtsfeiertage nutzen, um noch einmal das Ein-mal-eins des Torwart-Stellungsspiels zu wiederholen -
so einladend frei hatte Friesen wohl selten einen kurzen Pfosten erblicken dürfen. Erlensee nahm sich selber die Chancen, ein besseres Ergebnis zu erzielen, denn Bonn wirkte in den wenigen Defensiv-Situationen
verwundbar und musste teilweise mehr Laufbereitschaft an den Tag legen, als ein effektives Defensivspiel nötig gemacht hätte. Vorne liess Bonn mit zunehmender Spielzeit den Ball besser laufen - Erlensee hatte immer wieder Aussetzer,
von denen einer in der 18. Minute zum vierten Bonner Tor führte: ein nicht wirklich gut erwischter Querpass von Patrick Lamers trudelte an der gesamten Gäste-Abwehr vorbei - dass Jan Patocka den Ball sogar noch in Ruhe stoppen konnte, bevor er den Ball aus sechs Metern ins
leere Netz drückte, illustrierte die gewisse Überforderung bei der SG Erlensee/Mainz.
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