Polish Open: Schweiz - Finnland 6:4 (2:3, 1:1, 3:0)

Am Abend des ersten Turniertags stand die wohl mit am meisten Spannung erwartete Partie auf dem Programm: mit der Schweiz und Finnland trafen zwei Teams aufeinander, die für die WM im Dezember beide sicherlich klare Finalambitionen anmelden dürfen. Vor der WM und der Euro Floorball Tour im November galt es also, ein erstes Duftzeichen im Vorbereitungs-Endspurt zu setzen.
Die Durftmarkenwertung des ersten Drittels war eine klare Angelegenheit: es roch in der Halle nach tausend Seen, Rentieren und Sauna - den Geruch der Alpen konnte man doch nur extrem dezent wahrnehmen. Finnland startete deutlich besser und verdiente es somit absolut, in der 8. Minute nach einer Laura Kokko-Vorlage durch Elina Kujala mit 1:0 in Führung zu gehen. Auch das 2:0 durch Hanna-Mari Uimonen, die auf der linken Seite präzise eine Lücke bei Sarah Schwendener erzirkelte (15.) und der dritte Treffer Finnlands durch Katri Luomaniemi, die eine Elisa Alanko-Hereingabe in der 17. Minute über die Torlinie stocherte, waren zu diesem Zeitpunkt absolut leistungsgerecht. Doch innerhalb von 24 Sekundne stellte die Schweiz den Spielverlauf nahezu auf den Kopf: erst traf Julia Suter zentral nach einem Pass von Corin Rüttimann (16:55), dann spitzelte Priska von Rickenbach den Ball an Liisa Kokkonen zum Anschlusstreffer vorbei (18.). Dies war auch der Pausenstand, der doch sehr schmeichelhaft für die Eidgenössinnen wirkte.
Im zweiten Drittel egalisierten sich beide Teams und waren auf Augenhöhe, auch eine Strafe gegen Silvana Nötzli (28.) bedeutete keine nennenswerte Gefahr für die Damen in rot, die nun immer besser ins Spiel kamen und langsam zur besseren Mannschaft auf dem Feld mutierten. Gerade in diesem Moment war der 4:2 für Finnland nach einem Konter über Ella Alanko wie ein Stich ins schweizer Herz, doch Silvana Nötzli nutzte einen schönen Angriff über Alexandra Frick zum erneuten Anschlusstreffer nach knapp 36 Minuten, so dass die Anzeigetafel ein "3:4" anzeigte, als die beiden Teams den letzten Pausentee genossen.
Wenn man von einer Dominanz der Finnen im ersten Drittel spricht, muss man im letzten Drittel doch attestieren, dass nun die Schweiz die deutlich bessere Mannschaft war. Zwar war die Kontrolle nicht so stark, wie die offizielle Schussstatistik vermuten liess (hiernach hatte Sarah Schwendener nicht einen Save zu verzeichnen...), aber letztlich fand nur noch wenig finnisches Angriffsspiel statt, während die Mannschaft von Felix Coray langsam aber sicher das Spiel drehte: Daniela Stettler glich in der 50. Minute zum 4:4 aus, woraufhin Suter eine gute Minute später die schweizer Führung folgen liess. In der Schlussminute traf Nina Bärtschi dann noch ins leere Netz und markierte damit ihren ersten Seniorinnen-Treffer. Mit diesem Endspurt hatte die Schweiz den Sieg auch absolut verdient, während man den einen oder anderen hängenden finnischen Kopf beobachten konnte.


  Schweiz   Finnland Damen
50 Sarah Schwendener (TW) 30 Liisa Kokkonen (TW)
82 Helen Bircher (TW) 31 Laura Loisa (TW)
3 Daniela Stettler 4 Sanna Roisko
5 Marion Rittmeyer 7 Laura Kokko
7 Sabrina Arpagaus 8 Jenni Timonen
8 Priska von Rickenbach 9 Eliisa Alanko
9 Julia Suter 10 Kristiina Kauppila
10 Ramona Gabathuler 11 Henna Ilmola
13 Andrea Hofstetter 14 Anu Peltokangas
14 Mirca Anderegg 15 Ella Alanko
15 Violetta Vögeli 16 Hanna-Mari Uimonen
17 Silvana Nötzli 18 Elina Kujala
18 Natalie Stadelmann 19 Karoliina Kujala
20 Nina Bärtschi 20 Anne Suomalainen
21 Corin Rüttimann 21 Eija Pasanen
24 Flurina Marti 23 Larua Mertsalmi
26 Alexandra Frick 24 Katri Luomaniemi
27 Simone Berner 25 Minna Korhonen
    26 Tiia Ukkonen
    28 Katriina Saarinen