Swiss Mobiliar Cup Finale: UHC Dietlikon - Red Ants Rychenberg 3:4 (1:1, 1:3, 1:0)

Oops, they do it again? Vor dem dritten Spiel wurde die Kleinfeldbande um die nötigen Elemente auf die stattliche Grösse von 40 mal 20 Metern gebracht und die Damen vom UHC Dietlikon und den Red Ants Rychenberg betraten den Ring zum Swiss Mobiliar Cup-Finale der Damen. Mit dabei war natürlich auch die deutsche Nationalspielerin Sandra Dirksen, die die letzten beiden Cupfinals in dieser Halle genauso wie ihre Teamkolleginnen in guter Erinnerung hatte - schliesslich traten die Winterthurerinnen nicht nur als Titelverteidger, sondern auch als Titelträger 2010 in den Floorball-Ring - was könnte es da aus der Ameisenperspektive schöneres geben, als gegen den ewigen Rivalen den Hattrick zu schaffen... oder natürlich eben aus Dietliker Sicht dem ungeliebten Gegner in die Cup-Suppe zu spucken.
Die erste Verunreinigung der eigenen Suppe musste dann aber zunächst Dietlikon hinnehmen: an sich begann die Partie recht ausgeglichen, doch Alexandra Frick fand aus halb-rechter Position den Weg an Sarah Schwendener vorbei und brachte die Ants in Führung. Weiterhin blieb es umkämpft, manchmal leicht nicklich, beide Teams hatten Chancen - auf der einen Seite verstolperte Margit Scheidegger einen schwer zu nehmenden Ball vor dem leeren Tor, auf der anderen Seite lieferte Jana Christianova den Beweis, dass sie zumindest in der Liste der besten Torfrauen relativ weit oben zu finden ist. In der 16. Minute glich dann Marion Rittmeyer nach einem schönen Querpass von Tanya Ertürk doch aus - absolut verdient, Dietlikon hatte zuvor sogar eher mehr vom Spiel als der Gegner. Mit diesem Ergebnis von 1:1 ging es dann auch in die Pause.
Die ersten Minuten des Mitteldrittels verliefen eher ereignisarm, Chancen gab es allerdings schon auf beiden Seiten. Eine Chance nutzen konnte dann Claudia Kunz, als sie in der 27. Minute schön über halblinks durch die Dietliker Abwehr brach. Eine Minute später schoss Sandra Dirksen ihre Ameisen nach einer schönen Vorlage von Ina Rhöös zentral sogar zur 3:1 - Führung. Doch es wurde noch schlimmer für den UHCD, denn der Zwischensprint der nominellen Gäste hielt noch einen weiteren Treffer an: Michaela Kathriner hatte dabei das nötige Glück, als sie nach einem misglückten Versuch von Scheidegger am langen Pfosten lauerte und Schwendener keine Chance liess. Dietlikon hatte mit einer schwachen Phase sich eine schwere Ausgangssituation verpasst - doch zumindest Ex-Ant Julia Suter schaffte es, vor der Pause noch für etwas mehr Siegträume im gelb-blauen Lager zu sorgen: anderthalb Minuten vor der zweiten Pause traf das Sturmtalent im Fallen, nachdem sie bei einem Zweikampf mit Ina Rhöös zumindest eingefädelt hatte oder vielleicht auch eingefädelt wurde - da sich das Spielgerät über Christianova ins Tor senkte, war diese Szenenbetrachtung sowieso unwichtiger Natur.
Dass Dietlikon im Schlussdrittel nicht noch alles versuchte, konnte man dem Team nun wirklich nicht nachsagen. Doch letztlich scheiterte das Team um Kapitänin Simone Berner an einer guten Abwehr der Ants, einer noch viel besseren Christianova - und natürlich auch hier und da am eigenen Abschlussvermögen. Letzteres blieb den Ants allerdings auch versagt, Tore konnten die Winterthurerinnen nicht mehr in den letzten zwanzig Minuten erzielen - was sie aber bei der anschliessenden Siegesfeier wohl nur noch wenig interessiert haben sollte, denn bis auf einen Treffer von Suter, die nach einer Rittmeyer-Vorlage in der 58. Minute noch den Anschlusstreffer schaffte, vermochte Dietlikon kein zählbares Argument mehr zu vollbringen, was zumindest eine Verlängerung zur Folge gehabt hätte. Letztlich war somit der Cupsieg der Red Ants unter Dach und Fach, Sandra Dirksen durfte zum dritten Mal in Folge den Pokal knutschen, während Dietlikon nach der bemerkenswert rivalisierend-neutralen Beglückwünschung zum Gewinn sicherlich schon die sportlichen Rachepläne für das gleiche Duell im Playoff-Halbfinale schmiedete.


  UHC Dietlikon   Red Ants Rychenberg
50 Sarah Schwendener (TW) 37 Jana Christianova (TW)
29 Monika Schmid (TW) 84 Jonna Mäkelä (TW)
4 Ursina Hollenstein 5 Sina Casutt
5 Marion Rittmeyer 9 Claudia Kunz
6 Michelle Wiki 10 Karin Stettler
7 Nina Bärtschi 11 Sandra Dirksen
9 Jancis Evans 12 Margit Scheidegger
13 Janine Wüthrich 13 Andrea Hofstetter
15 Violetta Vögeli 15 Karin Meienhofer
16 Samanta Bickel 16 Irene Räss
17 Evelyne Ackermann 18 Melanie Helbling
19 Julia Suter 19 Tanja Bühler
21 Tabea Ressnig 20 Alexandra Frick
23 Christine Zimmermann 21 Ina Rhöös
25 Tanya Ertürk 23 Daniela Stettler
27 Simone Berner 26 Michaela Kathrina
32 Celine Chalverat 64 Laura Kokko
37 Andrea Streiff 81 Klara Möglichova
88 Jennifer Meier    
90 Andrea Ressnig