Während die Damen von Djurgarden noch vor ihren Fans gefeiert wurden, zeugte der eine oder andere Abschuss auf Fotografen-Seite von dem Highlight der schwedischen Liga-Saison: das Finale der Herren stand nun auf dem Programm und mit der Paarung Falun gegen Storvreta gab es sogar eine Partie mit Derby-Charakter. In puncto Fan-Unterstützung hatte Storvreta, die gleich einen ganzen Sonderzug gechartert hatten, klar die Nase vorn, aber auch Falun hatte unter den 11324 Zuschauern durchaus zahlreiche und in pinker Farbe auch deutlich auffälligere Anhänger. Das deutsche Herz schlug natürlich für Storvreta mit ihrem deutschen Nationalheiligtum Fredrik Holtz, der allerdings zunächst in der dritten Reihe mit Joel Kanebjörk und Niklas Winroth eingesetzt werde und dort eher defensiv spielen musste.
Den ersten Treffer des Matches erzielte Johannes Larsson für Falun, der aus einem Gedränge vor dem Tor von Viktor Klintsten heraus abzog. Gleich beim ersten Tor von Storvreta sammelte hingegen Holtz Scorerpunkte: der deutsche Nationalspieler schickte mit einem kurzen Ableger seinen Center Winroth auf die Reise, der sich in der 11. Minute schön über die linke Seite durchsetzte. Unter dem Strich waren es aber in einer taktisch geprägten Partie zunächst die Männer aus Falun, die den Gegner besser kontrollierten: sah es nach dem Tor von Casper Backby in der 16. Minute, der schön mit einem Querpass von Ciya Hayo bedient worden war, und dem dementsprechenden 2:1-Pausenstand noch recht ausgeglichen aus, waren die Tore drei und vier für Mittelschweden (Billy Nilsson, 29. / Jonas Adriansson, 36.), die beide ebenfalls nach Querpässen vor den Slot fielen, inzwischen im Spielverlauf verdient und brachten zudem Klintsten aufgrund der halbherzigen Abwehr seiner Vordermänner auf die Palme.
Storvreta ging in Überzahl in die Pause, nachdem Faluns Schlussmann Johan Rehn völlig unmotiviert Holtz in der 39. Minute von den Beinen geholt hatte - nach nur 35 Sekunden schöpfte Storvreta mit dem 4:2 durch Henrik Stenberg Hoffnung. Holtz spielte ein starkes Schlussdrittel an der Seite von Mika Kohonen in der ersten Reihe und ließ sich auch durch den zwischenzeitlichen Treffer zum 5:3 in der 54. Minute nicht beeindrucken: als Emil Johansson in der 51. Minute nach einem Stockschlag auf die Strafbank musste, legte "Holtzi", der gerade in dieser Phase sehr viele Fouls der Gegner auf sich zog, im Slot zum Anschlusstreffer in Überzahl nach (52.). Eigentlich könnte man nun den Spielbericht des Damenfinals kopieren, nur um die Namen zu ersetzen, denn Storvreta verstand es nun, das Spiel zu kippen und schnupperte schon intensiv an "SM Guld": Joakim Olsson wurde in der 55. Minute von Kanebjörk mustergültig im Slot bedient und zog direkt und unhaltbar für Rehn zum Ausgleich ab, drei Minuten vor Schluss drückte er den Ball nach einer Vorlage von Rickie Hyvärinen aus kurzer Distanz über die Linie. Der rot-schwarze Fanblock feierte bereits ausgelassen, als Emil Johansson nach genau 58:18 Minuten nicht nur von einer Vorlage von Jakob Lundmark, sondern vor allem auch von einem dummen Ballverlust des Teams aus Uppsala profitierte. So ging es in die Overtime - und wie dort nach recht genau fünf Minuten Alexander Galante Carlström den Ball an Klintsten vorbeischob, war dann auch nebensächlich - für Storvreta eine schmerzliche Niederlage, die aber nach dem Fehlstart der ersten beiden Drittel klar hausgemacht erschien.

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