Björn Phau(GER) - Markus Hantschk (GER) 6:7(3) 6:1 7:5

Als zweites Spiel des Tages stand ein weiteres deutsch-deutsches Duell auf dem Programm. Der erste Satz war an sich sehr ausgeglichen, Hantschk breakte Phaus zweites Aufschlagspiel, schien den Satz schon sicher im Sack zu haben, ließ aber bei 5:4 und eigenem Aufschlag einen Stand von 15:40 und damit zwei Breakbällen zu. Phau schlug beim zweiten Breakball zu, so dass Markus Hantschk schon um die Früchte seines tollen Kampfes gebracht zu sein schien. Doch insbesondere im Tie-Break des ersten Satzes brach Phau ein, haderte mit dem Schiedsrichter. Die Zuschauer konnten in dieser Phase ein paar sehr unschöne und unsportliche Szenen von Phau erleben, ein "Du bist taub, streng Dich an" von diesem an den Umpire waren noch eher die harmlosen Dinge. Der schwache Stuhlschiedsrichter, der mit Äußerungen wie "Hab ich nicht gesehen" oder "Kann ich auch nichts machen" sich alles andere als konflikthemmend verhielt, ließ diese Worte unkommentiert - während auf dem Nebenplatz ein Spieler für einen lauten Fluch gegen sich selber eine court violation erhielt. Der von Hantschk sicher gewonnene Tie-Break trat für mich immer mehr in den Hintergrund.
Der zweite Satz ist schnell zusammengefaßt: Phau spielte stark, während sein Gegner im keinster Weise an den ersten Satz anknöpfen konnte. So schien auch der dritte Satz nur reine Formsache zu sein - gerade nachdem Hantschk im vierten Spiel gebreakt wurde und Phau mit 3:1 in Führung ging. Doch im siebten Spiel folgte das Re-Break. Bei 5:5 hatte der toll kämpfende Hantschk sich schon das 0:30 gegen Phaus Aufschlag erarbeitet - doch der machte es besser, gewann nicht nur das Aufschlagspiel, sondern schaffte in Folge glatt das Break.
Phau gewann sicherlich verdient, auch wenn ich zugeben muss, nach dessen Auftritt und dem tollen Kampf von Markus Hantschk eher dem Routinier den Sieg gewünscht zu haben. Ein fader Beigeschmack bleibt mir aber noch deutlich nach dem Match, wenn ich an den Schiedsrichter denke: er war in keiner Weise fähig, ein Spiel in fairen Bahnen zu halten und vor allem sein Team, seine Linienrichter vor Beschimpfungen zu schützen. Sicherlich besteht hier nicht nur unbedingt in Aachen, sondern bei der ITF im Allgemeinen, absoluter Schulungsbedarf.